#1

Gewalt in der Erziehung

in Kindesmissbrauch 11.04.2010 20:28
von blueberry
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Ich möchte euch auf dieses Thema ansprechen, da es uns alle etwas angeht und es endlich Schluss sein muss mit der Tatenlosigkeit und Hilflosigkeit angesichts solcher Situationen, in denen Gewalt gegenüber Kindern geschieht. Sicher wurden viele von euch auch als Kinder geschlagen oder vielleicht sogar misshandelt.

Auch ich wurde als Kind mit körperlicher und psychischer Gewalt konfrontiert. Wenn auch nicht halb so schlimm wie bei anderen Kindern, wie z.B. bei dem kleinen Kevin oder Lea-Sophie und wie sie alle heißen. Aber ich kann mich immer noch an das meiste erinnern, was meine Eltern mir angetan haben. Meine früheste Gewalterfahrung hatte ich mit 2 Jahren. Ich habe einen Gegenstand angefasst, der meiner Schwester gehörte, und wollte ausprobieren, wie er funktionierte. Daraufhin hat mein Vater mich grün und blau geprügelt, bis ich nur noch dalag und heulte. Ich kann immer noch nicht fassen was mein Vater mir da angetan hat. Und auch später bis zu meinem 12. Lebensjahr wurde ich oft geschlagen. Von meiner Mutter wurde ich mit einer Hundeleine geschlagen oder sie hat mich geohrfeigt, wenn ich etwas falsches getan habe. Sie ließ dann ihre ganze Wut an mir aus, vor allem, wenn sie schlecht gelaunt war. Mein Vater hat mich auch geschlagen, er hat mich so verprügelt, dass ich mich hinterher in mein Zimmer verkrochen und nur geweint habe. Ich frage mich immer noch, warum meine Eltern das getan haben. Mein Bruder wurde auch oft verprügelt, noch öfter als ich, und ich habe ihn dann immer zu beschützen versucht, meistens vergeblich. Das schlimmste ist aber dass meine Mutter bis heute verleugnet, uns je etwas angetan zu haben, vor allem mir gegenüber.

Oft werden Kinder für die banalsten Dinge misshandelt: Wenn sie beim Essen und Trinken Flecken machen oder sich beim Spielen schmutzig machen, wenn sie nicht die Wahrheit sagen oder wenn sie ein Glas aus Versehen kaputt gemacht haben, wenn sie nicht schlafen wollen, wegen einer schlechten Note in der Schule oder was auch immer passiert ist. Es reicht schon ein belangloses Ereignis, um die Eltern ausrasten und die Kontrolle über sich verlieren zu lassen, und die Kinder müssen dies aushalten.

Die Formen körperlicher Misshandlungen sind vielfältig: Fausthiebe ins Gesicht, Schläge auf den Hintern oder auf andere verletzliche Körperteile, Fußtritte, Übergießen mit kochend heißem oder eiskaltem Wasser, Schläge mit einem Stock, einer Hundeleine, Verletzungen mit scharfen oder spitzen Gegenständen, die Misshandlungsformen sind genauso vielfältig wie die Auswirkungen, die sie auf Körper und Seele des Kindes haben.

Die Folgen sind oft Verbrennungen, Verbrühungen, blaue Flecken am ganzen Körper, Striemen und Quetschungen und andere Verletzungen sind keine Seltenheit. Aber das schlimmste sind die psychischen Folgen der Gewalt: Die körperlichen Verletzungen verschwinden meistens wieder, aber die seelischen Verletzungen bleiben oft für den Rest des Lebens und verheilen nur selten vollständig.

Als ob das alles nicht schlimm genug ist, werden Kinder nicht nur körperlichen Misshandlungen ausgesetzt, sondern die Misshandlungen können auch psychisch sein: Demütigungen vor anderen Menschen, Vernachlässigung, Beschimpfungen, Beleidigungen, Herabsetzungen, Einsperren in dunklen Räumen, Liebesentzug, Drohen, Auslachen, nicht ernst nehmen, ignorieren, um nur ein paar der Grausamkeiten zu nennen, die Eltern ihren Kindern wissentlich zufügen.

Was mich schockiert hat ist ein Bericht von einer Frau, die bei den Zeugen Jehovas war und ein kleines Baby hatte, dass sie immer mitnahm in den Gottesdienst. Sie sagte, sie würde das Kind schlagen, damit es beim Gottesdienst ruhig bleibt und nicht schreit. Ich kann es immer noch nicht fassen. Wie kann eine erwachsene Frau nur ein kleines hilfloses Kind so misshandeln? Das Kind schreit schließlich nicht, weil es die Mutter ärgern will oder um den Gottesdienst zu stören, sondern es hat Bedürfnisse, die sofort gestillt werden müssen. Vielleicht hat das Kind ja Hunger, ist müde, oder die Windel ist voll. Wie soll es dann auf seine Bedürfnisse aufmerksam machen? Es kann noch nicht reden, es muss schreien, sonst werden seine Bedürfnisse nicht befriedigt.

Meistens sind die Eltern, die ihre Kinder schlagen und misshandeln, mit der Erziehung ihrer Kinder überfordert, oder sie reagieren sich an ihren ab, benutzen ihre eigenen Kinder als Ventil für ihren Frust und ihre Aggressionen und Enttäuschung. Oft wird körperliche wie auch seelische Gewalt als erzieherische Maßnahme begriffen, manche Eltern benutzen Gewalt um unerwünschtes Verhalten ihrer Kinder zu sanktionieren.

Wie soll ein Kind, vor allem wenn es noch so klein ist, begreifen, dass die Person, die sie eigentlich lieben und beschützen soll, sich an ihm vergreift und seinen Frust und seine Wut an ihm auslässt? Das muss doch traumatisierend sein für dieses Kind?

Was besonders tragisch ist, ist dass Kinder, die bereits von klein auf mit Gewalt welcher Art auch immer konfrontiert werden, oft später selber ihre Kinder schlagen und die Wut, die wegen den Misshandlungen ihrer Eltern in sich tragen, an ihren eigenen Kindern auslassen.
Die Kinder werden ängstlich, haben ein niedriges Selbstvertrauen bzw. Selbstwertgefühl, lernen, sich zu ducken unter den Schlägen ihrer Eltern, werden gar selbst gewalttätig gegenüber Schwächeren, und nicht zu vergessen die körperlichen Folgen der Misshandlung. Überdies lernen Kinder, dass man Problem mit Gewalt löst und nicht mit Verstand, und dass es okay ist, Schwächere zu schlagen, um sich durchzusetzen und seine Ziele zu erreichen.

Ich erinnere mich noch, als ich im Sportverein war, gab es ein Mädchen, dass mich immerzu piesackte und verletzende Sachen zu mir sagte. Sie war kleiner als ich, und folglich auch schwächer. Ich wurde bereits damals in der Schule gemobbt, und als ich mir wieder ihre Grausamkeiten gefallen lassen musste, habe ich sie so gehasst, dass ich ich nach ihr geschlagen habe. Meine Mutter hat das mitbekommen und mich in der Umkleidekabine angeschrieen und geschlagen, obwohl ich ihr zu erklären versuchte, dass sie mich provoziert hat. Zuhause hat sie alles meinem Vater erzählt und er hat mich dann ebenfalls geschlagen. Was mich so irritiert ist diese Bigotterie meiner Eltern. Ich als Kind habe kein Recht, ein schwächeres Kind zu schlagen, aber sie, die Erwachsenen, haben das Recht, mich zu schlagen, obwohl ich schwächer bin als sie. Diese Doppelmoral macht mich auch heute noch wütend.

Ich habe einmal einen englischen Spruch gehört: "It´s not okay to hit people, and children are people too." Auf deutsch: Es ist nicht okay Menschen zu schlagen, und Kinder sind auch Menschen.

Was ich sagen will ist, dass Kinder in der Gesellschaft immer noch weniger Rechte haben als andere Menschen, obwohl gerade sie die schwächsten und verletzlichsten Menschen in unserer Gesellschaft sind. Wenn jemand eine alte Frau misshandelt, die vielleicht im Rollstuhl sitzt und sich nicht wehren kann, dann sind alle darüber empört. Oder wenn jemand auf der Straße seinen Hund schlägt, wird er von allen Seiten angegriffen und als Tierquäler bezeichnet. Aber wenn ein Kind in aller Öffentlichkeit oder bei sich zu Hause geschlagen wird, sagt oder tut keiner etwas, sondern die Leute schauen einfach weg und greifen nicht ein. Manche befürworten sogar diese Form der Bestrafung. Es kann doch nicht sein, dass Haustiere in dieser Gesellschaft besser behandelt werden als Kinder. Wie bereits gesagt, sind Kinder die schwächsten und verletzlichsten Glieder in der Gesellschaft, und es kann für sie sehr traumatisierend sein, zu erleben, wie es von den großen, starken Erwachsenen behandelt wird, die ihm in fast jeder Hinsicht überlegen sind, körperlich wie geistig. Kinder verdienen in unserer Gesellschaft mehr Respekt und Zuwendung, ihre Privatsphäre sollte respektiert werden, und ihre eigene Meinung ist genauso viel Wert wie die eines Erwachsenen. Sie verdienen es, als vollwertige Menschen behandelt zu werden, und kein Erwachsener hat das Recht, sich an einem Kind zu vergreifen. Kinder sollen mit Liebe erzogen werden, nicht mit Gewalt.

Für mich ist klar, dass Gewalt nichts mit Kindererziehung zu tun hat. Ein Kind darf niemals mit Gewalt gefügig gemacht werden. Dieses Denken gehört dem Mittelalter an. Leider glauben immer noch mach wie vor viele Menschen, dass Gewalt gegenüber Kindern okay ist.
Jedes Kind, egal in welchem Land oder in welchen Verhältnissen es lebt, hat ein Recht auf eine gewaltfreie Erziehung. Auch bei uns ist seit dem Jahr 2000 das Recht auf eine gewaltfreie Erziehung, d.h. Erziehung ohne jegliche körperliche oder psychische Gewalt, im Grundgesetz verankert. Dennoch werden jeden Tag unzählige Kinder von ihren eigenen Eltern oder anderen Erziehungsberechtigten geschlagen, missbraucht, gefoltert, gedemütigt, in ihrer Seele verletzt oder gar vergewaltigt. Im Grunde ist bereits ein Klaps auf den Hintern eine Form von Kindesmisshandlung, weil die Erwachsenen ihre Macht über das Kind missbrauchen, um ihren Willen durchzusetzen. Genau darum geht es, und nicht um irgendetwas anderes. Die Eltern glauben, sie haben das Recht, ihre Kinder zu schlagen, weil sie größer und stärker sind, und weil das Recht des Stärkeren schon immer in der Menschheitsgeschichte gegolten hat. Kinder sind nichts wert, sie werden behandelt wie das Eigentum ihrer Eltern.

Kein Kind verdient es, so behandelt zu werden, weder von seinen eigenen Eltern noch von irgendeinem anderen Erwachsenen.

Ich weiß bereits jetzt, wenn ich selber einmal Kinder habe, sollen sie es besser haben als ich. Ich werde sie niemals schlagen oder misshandeln, und ich werde sie auch nie anschreien oder demütigen oder sonst irgendwie bestrafen.

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#2

RE: Gewalt in der Erziehung

in Kindesmissbrauch 12.04.2010 14:20
von Pola Potapki • Freiberufliche Unheilsprophetin | 47 Beiträge

Toller Beitrag von dir, Blueberry.
Das, was du beschreibst, versetzt mich auch immer in Angst und Schrecken. Vielleicht auch deshalb, weil es mich nicht überrascht.
Ich selber hatte das Glück ein sehr liebendes Elternhaus zu haben, dafür hatte ich dann außerhalb mit körperlicher/psychischer Gewalt zu tun...

In solchen Fällen, die nun auf deinen und die anderen Fälle, die du beschreibst, kann man nichts anderes machen, als das Jugendamt zu verständigen und/oder zu einem Arzt zu gehen, der die Verletzungen dokumentiert, sodass man etwas in der Hand hat, um diese furchtbaren Menschen, die sich Eltern schimpfen, aus der Reserve zu locken.

Allerdings muss ich dir aufs schärfste wiedersprechen, wenn du verallgemeindern sagst, alle Eltern wollten die Macht über ihre Kinder demonstrieren, indem sie sie anschreien, bestrafen (Bestrafung kann vielerlei Gesichtspunkt haben und gehört auch in der Erziehung zu einem großen Teil dazu, auch wenn aufs schärfste zu verurteilen ist, die Bestrafung von solcher Natur sein zu lassen, dass Schaden entsteht, der nicht in Relation zum Vergehen steht...) und vielleicht einen Klaps auf den Hintern geben.
Das alles ist per se noch kein Machtmissbrauch.
Machtmissbrauch tritt erst dann auf, wenn der Schutzbefohlene unablässlich ohne einen Fehltritt Bestrafungen etc. ausgesetzt wird und eine Maßregelnde Maßnahme nicht mehr nur Maßregelung darstellt, sondern nur eine nicht in Relation stehende Aktion ist, die darauf aus ist, das Kind unangemessen zu bestrafen.

Der Punkt ist, eine gute Erziehung kann nicht ohne Bestrafung auskommen, schließlich werden dadurch schlechte Verhaltensweisen mit einer negativen Erfahrung verknüpft und das Wissen um Konsequenzen erlernt. --> negative Reinforcement
Und dann gehört zu einer guten Erziehung die Belohnung dazu, die richtiges Verhalten belohnt. --> positive Reinforcement

Schlecht ist es, wie du dann richtig beschreibst, wenn tatsächlich Gewalt zu Tragen kommt, die körperliche und psychische Schäden hinterlässt.
Dagegen muss vorgegangen werden. Leider schauen Lehrer, Nachbarn und Freunde zu oft weg, als dass sie was tun würden.
Deswegen liegt es (leider) oft nur an den überfordeten Behörden und nicht zuletzte an den Opfern, sich selbst als Opfer zu melden. Aber wer tut das schon gern?


Sog nischt kejnmol as du gejst dem letstn weg,
chotsch himlen blajene farschteln bloje teg,
kumen wet noch undser ojsgebenkte schoh,
’s wet a pojk ton undser trot – mir sejnen do!

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#3

RE: Gewalt in der Erziehung

in Kindesmissbrauch 12.04.2010 21:41
von Pierrot_307 • Pie-Rat (Kuchenratti) | 235 Beiträge

wenn ich mir die ganzen "supernanny" folgen ansehe, in denen die eltern die kinder schlagen und anschreien, weil sie überfordert sind, da dreht sich mir der magen um. ein kind kann nichts dafür, wenn ein erwachsener mit seinem leben nicht zurecht kommt...
aber, wie oft sagt man sich als heranwachsender: ich werde es anders machen... und dann, 25 jahre später ist man selber gefangen in einer welt aus überforderung, gewalt... und merkt es selber gar nicht...
erinnert ihr euch eigentlich an die "gewaltwelle" der mütter, die ihre babys getötet haben? es kam vor 2 bis 3 jahren gross in den medien... ich finde es beschissen, dass die medien immer ein "neues" thema brauchen, dass sie hochspielen und wenn es langweilig wird, einfach so fallen lassen... mich würde einmal interessieren, wie viele mütter ihre schwangerschaft verneinen und verdrängen und dann, wenn das kind auf die welt kommt psychisch so im arsch sind, dass sie das kind umbringen und im müll "entsorgen".
aber zurück zur gewalt in der erziehung: wie oft weis das jugendamt darüber bescheid und wie oft machen sie nichts oder kommen zu spät, weil sie viel zu viele familien besuchen und überprüfen müssen, aber zu wenig personal haben??
oder wie oft hinweise da sind, dass das kind geschlagen und gequält wird, aber bei einem besuch nichts festgestellt werden kann oder die aufsicht zu blind ist??
mir tut es weh, nachrichten zu sehen, in denen die bilder von diesen toten, gequälten kindern gezeigt werden.
oder der bericht der mutter, die ihr kind gezwungen hat, toilettenreiniger zu trinken...
aber nicht nur die eltern sind zur rechenschaft zu ziehen: was ist mit all den nachbarn, den verwandten, die scheinbar nie etwas gesehen/gehört/mitbekommen haben? man hört doch, wenn ein kind weint, man sieht, wie es ihm geht. Kinder sind da noch nicht so erfahren wie jugendliche, man merkt, wenn etwas nicht stimmt...
ich habe mal gehört, dass ein missbrauchsopfer im durchschnitt zu 3 erwachsenen geht und es ihnen erzählt, bis einer etwas unternimmt... das finde ich schon hart! ich meine, es ist an sich schon schwer für so ein kleines wesen, diese tat nachzuerzählen, noch dazu, weil die meisten kinder sich selber die schuld geben... es heisst immer "kinder sind zukunft", aber wie sieht diese zukunft aus, wenn die kids durch ihre eltern vermittelt bekommen: "gewalt ist okay"?
hiebe statt liebe scheint mittlerweile bei den meisten hartz IV familien an der tagesordnung zu sein. zumindest, wenn man nach den ganzen nachmittagssendungen und dokus geht...

ein grund mehr, warum wegsehen verachtenswert ist. allerdings: was können WIR explizit dagegen tun, ausser darauf aufmerksam machen?

*greetz* pie-rat


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#4

Was für ein leben man dann führt

in Kindesmissbrauch 20.02.2011 18:16
von Pierrot_307 • Pie-Rat (Kuchenratti) | 235 Beiträge

((ACHTUNG; DIESER BEITRAG IST NICHT VON PIERROT!! es scheint etwas mit der seite nicht zu stimmen. ich schaue, woran es liegt, dies ist ein beitrag von einem gast!))

Ein Freund hat mir diese Seite gegeben, mit der bitte sie mir mal hier einiges durch zu lesen.
Es ist nicht eine direkte Antwort auf die letzten hier Diskutierten Themen sondern eher eine Geschichte die erlebt wurde.
Sie Fand nicht in Deutschland sondern in Österreich statt. Doch Heute lebe ich in Köln, und würde gerne über ein Leben berichten, das aus gewissen Übergriffen geprägt wurde.

Der Anfang fällt mir schwer.
Vielleicht fange ich an mich vor zu stellen. Mein Name ist Sabine ich bin heute 26 Jahre alt und wurde im November 1985 in Salzburg geboren.
Ich stamme aus einem eher zerrütteten Familienhaus. Im Alter von 5 Jahren Liesen sich meine Eltern scheiden. Meine Mutter in eine Kleinstadt, nahe Wien, während ich mit meinem Vater alleine blieb. Meine Mutter war Alkoholikerin, daher war der Umgang mit ihr eingeschränkt, und ich denke das einer der Scheidungsgründe der war, Weil sie in ihren Nüchternen Phasen, auch Cholerisch wurde, und dies manchmal an mir auslies.
im betrunkenen Zustand hingegen war sie meist fröhlich, und heiter.
Meine Kindheit verlief dann relativ normal. Mein Vater machte auch Anstrengungen, das ich immer mehr in den Haushalt eingebunden wurde. Eine der guten Eigenschaften, die ich bis heute nicht bereue.
Meine Grundschule verlief sehr Reibungslos. ich hatte eine beste Freundin, und kam mit anderen Kindern sehr gut aus.
Mit meinen Zeugnissen, war ich in etwa auch zufrieden.
Als ich etwa 11 Jahre alt war, änderte sich mein Leben. ich würde es so ausdrücken, das ich immer mehr gezwungen wurde, den Platz der Frau im Haushalt ein zu nehmen. Das einkaufen übernahm mein Vater, Das Kochen, Geschirrspülen und andere dinge ich.
Dann auch andere dinge. Seltsam das man sich an einige andere male nicht erinnern kann, und das erste mal nie aus dem geist verschwindet.
es war kurz vor meinem 12 Geburtstag, das mein Vater etwas mit mir tat. ich will keine Einzelheiten nennen, und will auch nicht für sexuelle Phantasien sorgen, deswegen schneide ich das nur grobe an.
Diese Vorfälle waren selten. Auf ein oder 2 mal in der woche. Und setzen sich fort bis zu meinem 15 Lebensjahr. er wendete keine Gewalt an, und gegen ende sprach er nicht mal mit mir dabei. Mir half es mich dabei einfach tod zu stellen.
ich wusste nie wie ich damit um zu gehen hatte. Es veränderte mich. ich bekam Berührungsekel der mich manchmal Spontan überfällt. Meine Sozialen Fähigkeiten Schwanden, das ich in der Schule bald relativ alleine da stand. Das schlimme ist, das wenn man sich jemand gegenüber Öffnete, es immer so war, als würde man mir zuhören, aber nicht glauben.
Es gab 2 Menschen denen ich mich anvertraute. Meine Tante, die glaubte das ich mich wichtig machen wollte, und meine Großmutter, die mir daraufhin eine ohrfeige gab.
als ich 14 war, wurde ich schwanger. ich kann mich noch gut dran erinnern, wie mein Vater mit mir eine Geschichte austüftelte. Aber nach etwa 2 Monaten war dieses Problem von selbst gelöst.
Mit 16 kam ich, durch die Unterstützung eines Lehrers in ein Betreutes Wohnen. Der Grund war, das ich anfing meinem Vater immer mehr wiederstand entgegen zu setzen, und es auch darin endete das ich ihn kratze und biss, und er mir daraufhin , nun auch Gewalt antat. Aus schmerz heraus. Anderen gegenüber war ich noch immer recht neutral gegenüber. nur seine Nähe, und stimme konnte ich nicht mehr ertragen.
Ungefähr mit 17 lernte ich dann meinen ersten festen Freund kennen. Und zog so bald es mir möglich wurde, zu ihm nach Deutschland. Aber keine Beziehung die ich anfing, hielt lange.
Ich leide heute noch unter Ängsten. nehme gelegentlich auch Kokain um diese zu dämmen.
Männer sind sexuell gesehen für mich meist nur Tiere. und auch heute stelle ich mich im Rahmen von Sex oft Tod. Das paradoxe ist das ich nicht mal mehr treu sein kann. ich suchte immer andere Erfahrung. suchte Anerkennung.
ich bin unfähig eine normale Beziehung zu führen. Neigte auch in der Vergangenheit oft einen gewalttätigen Partner zu haben.
bin Launisch, und wenn ich ehrlich bin, ich kann mich selbst nicht leiden.
Ich kann mich auch nur noch anonym verständlich machen.
Therapien habe ich 3 hinter mir, wie auch einen Selbstmordversuch. Mein glück das ich zu dumm war es richtig zu machen.
Behandlungen machten eigentlich alles nur schlimmer. und mit Gewaltsituationen kann ich gar nicht umgehen.
Nicht einmal einen Film dieser Art kann ich mir ansehen ohne zusammen zu sinken.
lachen... Fröhlichkeit.... ja das habe ich auch in mir. Einige bekannte würden sagen, das ich sogar gut darin bin, Stimmung zu machen.
Das ist das ich, solange ich nicht allein bin.
Das ich , dessen ich bin, wenn ich allein bin ist ein anderes.

Ich überlasse es euch, was ihr darüber denkt.


zuletzt bearbeitet 20.02.2011 18:47 | nach oben springen



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